Aktuelle Ernährungsmedizin 2009; 34: S47-S51
DOI: 10.1055/s-0028-1090142
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Regulation der Nahrungszufuhr

Von der Theorie zu praktischen KonsequenzenRegulation of Food IntakeFrom Theory Into PracticeG.  Wolfram1
  • 1Department für Lebensmittel und Ernährung, Technische Universität München
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Publication Date:
23 March 2009 (online)

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Zusammenfassung

Die Regulation der Nahrungszufuhr folgt komplexen Mechanismen und wird von mehreren Faktoren wie u. a. die Zusammensetzung der Lebensmittel, deren physikochemische Eigenschaften, Essgewohnheiten und Umgebungsfaktoren beeinflusst. Die Zusammensetzung der Lebensmittel in Bezug auf die Makronährstoffe hat einen großen Einfluss, einerseits durch die Energiedichte von Fett und andererseits durch den stärker sättigenden Effekt von Protein im Vergleich zu Kohlenhydraten oder Fett. Lebensmittel mit einem hohen Fettgehalt führen in einem gefüllten Magen zu einer höheren Energiezufuhr als solche mit einem hohen Ballaststoff- und Wassergehalt. Diese positive Beziehung zwischen Energiedichte, erhöhter Energiezufuhr und Übergewicht ist in zahlreichen, kontrollierten Interventionsstudien am Menschen gezeigt worden. Folglich sollten Lebensmittel mit geringer Energiedichte wie Gemüse und Obst gegenüber fettreichen Lebensmitteln bevorzugt werden. Energiereiche Flüssigkeiten entgehen weitgehend der Regulation der Nahrungszufuhr. Das Essen sollte zu einem bewussten, geplanten und genussreichen Erlebnis umgestaltet werden. Zusätzlich kann mehr körperliche Aktivität als Ausdruck eines neuen Lebensstils nicht nur auf die Appetitkontrolle, sondern auch auf das Körpergewicht Einfluss nehmen.

Abstract

The regulation of eating follows complex mechanisms and is influenced by several factors like composition of food, physico-chemical characteristics, eating habits and environmental factors. The composition of food in terms of macronutrients has a major impact on the regulation of eating by influencing the energy density of food, i. e. fat, or by the direct effect of the macronutrient protein on satiety, in comparison to carbohydrates or fat. Food containing a high level of fat per g weight will provide in a filled stomach more calories than fibre and water containing food. The positive association between high energy density, increased energy intake and overweight has been shown in many intervention studies with humans. The intake of food energy in liquid form is not regulated very effectively. Food with low energy density like vegetables or fruits should be prefered to food with high energy density like fat. Eating behaviour should be altered to conscious, planned and enjoyable eating. In addition physical activity as an expression of a better lifestyle can influence appetite control and the regulation of body weight.

Literatur

Prof. Dr. G. Wolfram

Department für Lebensmittel und Ernährung, Technische Universität München

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